Bitte keine Quicktipp Lösungen

Reflexionsfähigkeit - so wichtig in der Rolle als Führungskraft.

Reflexionsfähigkeit – so wichtig in der Rolle als Führungskraft

Mein Mann ist mir ein wertvoller Gesprächspartner.  Aber so reflektieren, wie ich mir das wünsche… das ist eher schwierig. Er ist sehr schnell lösungsorientiert.“

Diese Aussage höre ich immer wieder von Frauen im Coaching oder in der Supervision.

Tolle Frauen haben starke Männer, oft in Führungspositionen. Da gilt es eben schnell und zielorientiert Lösungen zu finden und Ratschläge zu verteilen; als Entscheidungsträger verantwortungsvoll ohne Schnick Schnack zu agieren.

Ich selbst kenne das aus meinen persönlichen Erfahrungen auch: anstelle mit mir in Resonanz zu gehen und die Dinge reflektierend zu bewegen, die mich bewegen… zog mein Mann, der sein ganzes Berufsleben in leitender Position war, schnell Lösungen aus dem Hut.

Ich hatte mir eine andere Reaktion erhofft.  Mein Unverständnis und der aufkommende Ärger über seine Quicktipp Lösungen wunderten und… provozierten ihn. Schließlich hatte ich eine Frage gestellt und er mir eine pragmatische Antwort geboten.

Mein Mann sah einen Bedarf, erkannte aber nicht meine tieferliegenden Bedürfnisse… Als Ehepaar haben wir viel darüber gesprochen – nicht immer konfliktfrei in den unterschiedlichen Erwartungen.

Wir brauchen einen achtsamen Umgang.

Keine Sorge, am Beispiel unseres Ehedialogs werde ich nicht in die geschlechtsspezifischen Klischees eintauchen oder die
Erkenntnisse von „Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus“ wiederbeleben.

Doch kennen Sie die Zirkularitäten in Diskussionen, die auf solchen Missverständnissen und unterschiedlichen Bedürfnissen aufbauen? Die Enttäuschung, die eskalierende Wut oder die folgende schlechte Laune? Beispielsweise auch im Umgang mit Ihren Mitarbeitern?

Achtsamer Umgang in Gesprächen, Empathie und Wertschätzung in Auseinandersetzungen sind wichtige Kriterien, Beziehungen gut zu gestalten. Das gilt für Zuhause, aber auch für eine agile Führungskultur im Betrieb.

Egal ob Mann oder Frau in der Führungsrolle ist, egal ob es um ein Team oder eine Projektgruppe geht
– in einer schnelllebigen und komplexen Arbeitswelt braucht es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die bedeutet:

Aufeinander eingehen, zuhören, die Botschaft dahinter zu verstehen, keine schnellen Ratschläge
auszuteilen, sondern das Ergänzungsprinzip unter Mitarbeitern zu fördern, unterschiedliche Perspektiven zu akzeptieren und daraus Synergien zu entwickeln.

Das sind die Aufgaben einer zeitgemäßen Führungskraft und die Erwartungen von vielen Mitarbeitern – übrigens auch die Wünsche der Kunden. Nur so ist es beispielsweise möglich, auch generationsübergreifend achtsam zu führen.

Denn die unterschiedlichen Altersgruppen Babyboomer, Generation X, Y oder Z haben unterschiedliche Denk- und Verhaltensmuster. Ein anderes Werteverständnis, andere Prioritäten und Vorstellungen zu kommunizieren und Beziehungen zu gestalten.

Die Suche einer neuen Führungsidentität

 „Ich genieße die Stunden in der Supervision, weil diese Zeit bedeutet: raus aus der Dynamik des betrieblichen Alltags – hinein in eine Zeit der Ruhe… und Muse zu reflektieren. Zeit ehrlich zu sein und auch Spaß zu haben. Zeit in denen ich in Freiheit aussteigen kann aus festgefahrenen Denkmustern ohne mein Gesicht zu verlieren. Zeit für neue Perspektiven.“

Feedback eines leitenden Angestellten zur erlebten Supervision

Er führt weiter aus: „Dadurch verstehe ich auch immer mehr, was Mitarbeiter brauchen und wie eine gute, wertschätzende
Gesprächsführung aussieht. Es sind Nuancen, die die (Arbeits)Welt tatsächlich verändern können…“

Die Qualität lösungsorientiert zu sein, Kennzahlen zu händeln oder eine super Fachkraft zu sein reicht nicht (mehr) aus, um sich als guter Chef positionieren zu können.

Die „alte“ Autorität ist verloren gegangen und sucht im ständigen Wandel nach einer greifbaren, nachvollziehbaren und authentischen Führungsidentität – und resonanzfähigen, feedbackoffenen Persönlichkeiten.

Das gilt für Einzelgespräche genauso wie in in Teamworkshops oder in Besprechungen. Es ist ein notwendiger Wirtschaftsfaktor!

In Resonanz zu gehen ist weder eine Variable, noch Luxus – sondern ein Muss.

Oft höre ich, dass für solche reflektierenden Momente, z.B. Feedbackgespräche, Erwartungsklärungen oder Kick-off Workshops… keine Zeit ist.

Ich sage: „Der Anspruch in der Kommunikationswelt ist ein andere geworden. Wir können uns gar nicht leisten, nicht miteinander zu reflektieren – weder in der Ehe, noch im Business.“

Gerne gestalte ich mit Ihnen diese erfolgreichen und zielführenden Resonanzräume!

Ein tragendes Fundament von Vertrauen und Wertschätzung

In Vorträgen sagt mein Mann gerne mit einem Schmunzeln:

„Es ist nicht immer leicht mit einem Coach verheiratet zu sein – aber äußerst kostbar und bereichernd! Mir öffnet es immer
wieder neue Horizonte, auch wenn es manchmal unangenehm ist, gespiegelt zu werden. Aber in unserem Ergänzungsprinzip haben wir ein wertvolles Miteinander entwickelt.“

Er führt weiter aus: „Die Art zu denken, wie (meine) Frau denkt, werde ich wohl nie ganz verstehen. Aber in ihrer professionellen Art der Gesprächsführung habe ich gelernt, achtsamer, emphatischer und wertschätzender zu werden. Das hat auch als Unternehmer und Führungskraft mein Leben verändert. Nachweislich sogar sichtbar in Kennzahlen.