Platz ist in der kleinsten Hütte

Aufräumen, sich von Altlasten befreien und neu gestalten: Kleine Änderungen haben oft große Wirkung...

Ordnung muss sein!

Alles ist ausgeräumt – endlich! Kaum zu glauben was sich in den Jahren so ansammelt. Vor mir liegen Übertöpfe, einige Arbeitsgeräte, dekorative Wurzeln, Feuerholz, der Eimer für den Biomüll, Spielsachen für den Hund, Klappstühle und sonstige Gartenutensilien.

Sogar meine gute Gartenschere habe ich endlich wieder gefunden. Mittlerweile hatte ich mir allerdings eine neue gekauft.

Der Garten erstrahlt im neuen Glanz. Die sonnigen Tage der letzten Wochen hatte ich genutzt, der Holzbank, dem Tisch und der Gartenhütte eine neue Ölung zu verpassen. Nun geht es ans Innere!

Ich kann mich noch gut an den Tag vor einigen Jahren erinnern, als wir die Hütte fertiggebaut hatten. Endlich Platz alles unterzubringen, was man für den Garten so braucht.

Umgang mit Altlasten

Eigentlich bin ich konsequent im Wegwerfen, doch irgendwie… liegt da vor dem kleinen Holzhäuschen so viel Angesammeltes, dass es um Ordnung zu bekommen eine neue Struktur braucht.

Meine Entscheidung ist getroffen: ich werde den Innenausbau der 4 qm Gartenhütte neu gestalten.

Kurzer Hand hole ich den Akkuschrauber, ein paar Haken und Klemmhalterungen aus meiner Werkstatt. An eine Innenwand montiere ich die Vorrichtungen, so dass die Großgeräte versorgt sind, die Gartenschere jetzt ihren Platz hat und das Kabel für den Rasenmäher gleich zu finden ist. Wunderbar, dass Ergebnis zu sehen.

Leider liegt vor der Hütte immer noch ein Berg an Utensilien. Ich entsorge konsequent Überflüssiges und trenne mich von alten „Schätzen“.

Gedanken:

Einen Moment halte ich inne und schmunzle. Was für eine nette Parallele zu den Phänomenen in der Supervision:   Die äußere Fassade ist hergestellt, im Inneren ist es allerdings unaufgeräumt…

So stellen sich die Anliegen immer wieder dar, die Menschen mit in die Beratung bringen. Viel zu viel hat sich angehäuft, anderes war über die Jahre verloren gegangen. Und es fehlte an Zeit sich dem Innenleben zu widmen.

Eine neue Struktur ist dran. „Abarbeiten“ Stück für Stück, damit alles seinen Platz wieder findet… oder Dinge „entsorgt“ werden können. Für eine neue Ordnung. Für ein neues gutes Gefühl.

…und weiter geht es:

Die Haken an der Wand meiner Gartenhütte reichen tatsächlich nicht aus, um das komplexe Innenleben der überschaubaren Hütte langfristig in Ordnung zu halten.

Ressourcenorientiert schaue ich bei E-Bay Kleinanzeigen, ob ich ein gebrauchtes Regal finde. Tatsächlich – gerade vor einer Stunde – hat jemand für kleines Geld ein massives Holzregal mit fünf Böden ins Internet gestellt. Glück muss man haben. Aber auch die Muse, Dinge angehen zu wollen.

Lösungen zu finden heißt sich den Aufgaben zu stellen

Jetzt stehe ich vor der nächsten Herausforderung.        

Ich liebe es mit meinem Smart Cabrio unterwegs zu sein. Beim Einkaufen findet man immer einen Parkplatz, wenn die Sonne scheint öffne ich das Dach und sogar unsere Königspudeldame findet für einen Ausflug ihren Platz.

An Grenzen komme ich mit meinem kleinen kompakten Gefährt, wenn ich an Aktionismus überfließe, ich meine kreative Phase habe und ein ca. 1,80 m hohes und 90 cm breites Holzregal mit 5 Fachböden transportieren möchte.

Gedanken:

Wieder amüsiere ich mich – auch hier die Parallelen zur Supervision:

Hat sich jemand auf den Weg gemacht „aufzuräumen“, zu sortieren und neu zu gestalten, braucht es kreative Ideen und einen Plan, um mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen.

Gerade in umfassenden Change Prozessen braucht es eine Analyse und eine achtsame Herangehensweise…

So ist es wichtig für eine neue Struktur die einzelnen Bestandteile sichtbar zu machen – in der Supervision für alle Beteiligten auf dem Flipchart.

…und weiter geht es:

Ich rufe bei der Verkäuferin des Regals an. Sie gibt mir die exakten Maße und schickt ein Foto von den Montageschrauben. Gerüstet mit meinem Werkzeugkoffer mache ich mich auf den Weg.

Keine Stunde später habe ich das Regal sorgfältig demontiert und auf den Zentimeter genau in meinem Smart verstaut – sogar die vier 1,77 m langen Seitenteile passen exakt rein. Zuhause breite ich alle Einzelteile des Regals auf dem Rasen vor der Hütte aus.

Durch die „Demontage“ entstehen neue Ideen für den Innenausbau. Alle Bedarfe für eine gute Ordnung werden berücksichtigt. Was brauche ich wirklich? Beispielsweise müssen die Abstände größer werden. Dadurch habe ich Regalböden übrig, die ich auf der anderen Seite montiere. Praktisch und sieht gut aus.

Kleine Änderungen  – große Wirkung!

Was noch vor wenigen Stunden im Chaos versank hat durch einige wenige Aktionen ein neues Format bekommen: optimale Raumnutzung, mit den bestehenden Möglichkeiten eine neue Struktur, Transparenz und das gute Gefühl übersichtlich alles im Blick zu haben.          

Die Freude ist groß. Ein bisschen stolz bin ich auch.

Genau das erleben Menschen in der Supervision – schon nach kurzer Zeit.

Achtsam und ressourcenorientiert: auspacken, sortieren, neu gestalten. Was entsorgt und neu versorgt ist, belastet nicht mehr. Freude haben und stolz sein, mutig aufgeräumt zu haben.

Lust auf einen neuen, kreativen und individuellen Innenausbau in Ihrer persönlichen Hütte?